Vague Souvenir – À La Fenêtre 

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À La Fenêtre 

Ich muss sagen, dass ich dieses Lied am Anfang gehasst habe… Ein Text, welchen ich wirklich nicht mochte. Ich dachte, dass er zu hart war. Zu grob. Zu intensiv. Zu rau. Zu echt…

Ich konnte mir nicht helfen. So schön wie er auch geschrieben war, ich konnte ihn nicht mögen. Ich glaube, dass, als Alex mich gefragt hat ob der Text mir gefällt, nachdem er ihn zu mir geschickt hat, ich zum ersten Mal zu ihm „nein“ gesagt habe. Ich habe gleich fortgefahren sagend, dass der Text schön ist aber dass ich mich selbst einfach nicht dazu bringen konnte zu mögen, was gesagt wurde.

Ich erinnere mich gut an den Moment, als wir den Text für das Gedicht aufgenommen haben… Es war geplant, dass wir dies nur mit dem ersten machen, À Ces Matins Sans Âme, aber Alex wollte dieses auch unbedingt probieren. Und wir haben die 2 verbleibenden auch in dieser Nacht gemacht! Wir haben sie uns am Tag danach angehört, mit neuen Gedanken, um sicher zu gehen, dass alles so war, wie wir es wollten.

Es scheint vielleicht, als wenn Alex in diesem, in ein Lied verwandeltes, Gedicht nur spricht, aber er las den Text von À La Fenêtre immer wieder. Die Zeiten der Pausen zwischen den Wörtern und Sätzen ändernd, ihnen verschiedene Betonungen gebend, dadurch verschiedene Gefühle, bis er damit zufrieden war. Immer wieder und wieder. Bestimmte Teile wiederholend, andere nach den neuen ändernd. Und irgendwie, obwohl ich nicht erklären kann warum und wie, ist dies, was mich einen anderen Blickwinkel auf das Lied sehen lassen hat…

Der Text, der Frieden, welchen er enthält, trotz seiner Aggressivität, mit der Musik im Hintergrund macht den ganzen Unterschied für mich… Und es hat mich irgendwie dieses Lied am meisten, von den verschiedenen Gedichten, mögen lassen…

———

Hier ist eine englische Übersetzung des Textes:

Am Fenster

An diesem Fenster, an welchem ich stehe, lebt eine Welt endlos
außer Atem, abgenutzt, ohne Zeit, welche immer zu kurz scheint
An all diese Farben, welche Träume tragen und Tränen auslöschen,
Formen breiten sich aus und verteilen sich um, eine nach der anderen,
Erinnerungen an eine Zeit zu werden; quälende Erinnerungen an diese Eile,
in welcher ich mich selbst verliere…
Hoch springend, mit dem Schlag eines Flügels

Verbotener Schimmer, dort, wo ich mich eines Tages, am Fenster,
gefunden habe, beobachtend ohne wirklich zu glauben,
meine Gedanken zustimmend und ausweichend
Eine lauernde Silhouette, ein Schatten ohne Dunkelheit,
eine Erinnerung ohne Anziehungskraft,
an eine Frau, welche eines Tages meine war,
oder die Illusion an eine verklärte Umarmung,
Der süße Biss von Versprechungen des Fleisches
oder die verbitterte Freude von verborgenen Verletzungen,
Zigeunerische Wünsche nach Qualen von dem verbitterten…
ewigen Bild als ein tränenreiches Erbe

Von diesem Fenster, an welchem ich mir selbst den Wunsch verbiete
meine Furcht, vor kommendem Leiden, hinauszuschreien…
Zu diesem Schlag der Zeit, welcher mich, ohne Fehler, stillstehen lässt,
weg aus den Augen, bezeuge ich die Szene
In welcher Glanz und Wärme die Nacht in eine liebende Herrin verwandelt,
welche in der Abwesenheit eines hoffnungsvollen Morgens,
Staub mit ihrem feinsten Schmuck, ihrem feinsten Duft, ankleidet,
So, dass die Luft für immer mit einem tiefen Seufzer gefüllt sein möge,
das Treiben von zwei Wesen drehte sich ohne Anstand um
Und malt das Ufer mit Tageslicht, erhoben durch eine Welle
ohne Rücksicht auf Reue…
Keine Reue, keine Angebote für die verspottete Dämmerung,
kein verblasstes Grau einer Nacht ohne Sicherheit.

Und von diesem Fenster, an welchem ich hocke, feige hervorschauend,
ohne Grund fliehend, ohne ein Land
Trocknet diese namenlose Quelle nie aus, tiefer Kelch des Seins
verwandelte sich in einen Gral von keuchenden Träumen,
Dafür, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll, für das Verschwinden um, ohne eine letzte Umarmung, zu verkümmern, ohne emotionales Ufer…
Mache ich mir selbst einen Marterpfahl,
mich nach Ornamenten und Geschichten mit leeren Worten,
welche ich ohne einen Namen bevorzuge, sehnend…

Und ich schaue auf die, unwahrscheinliche, Hoffnung
diese Gelächter und diese festlichen Lichter,
wenn auch nur für einen Augenblick, zu rauben,
An welche mich dieses kalte Herz erinnern lässt
und welche es mich bereuen lässt…Wo ich mir mich selbst vorstelle…
an diesem Fenster, welches nicht mehr ist.
Möge der Winter, welcher in mir lebt,
sich ein unbefangenes Feld nehmen und in der Natur von Karneval erblühen.

Kommentare (2)

  • Max [YFE Deutschland]

    |

    Als ich dieses Gedicht zum ersten Mal gehört habe waren wir alle
    zusammen im Café um uns das Album anzuhören…
    Ich war tief berührt… als wenn Alex mir seine Geschichte erzählen
    würde aber sie hatte nicht wirklich etwas ermutigendes in sich! lol
    Aber ich habe auf mich selbst geschaut… und es hat mich bemerken
    lassen, wie wichtig es ist ehrlich mit mir selbst zu sein…
    Eigentlich haben wir alle unsere inneren Kämpfe… Wir alle lernen
    damit umzugehen… aber wir müssen den guten Kampf kämpfen!
    Es gibt so viele Dinge in der Welt, welche wir verändern wollen… Wir
    sprechen oft darüber, was wir nicht mögen… Aber wir haben selten den
    Mut zu enthüllen, was wir nicht an uns selbst mögen… selbst uns
    selbst als erstes! Es ist besonders, wenn man darüber nachdenkt…
    dass ist, was wir haben, die größte Möglichkeit um etwas zu verändern!

    Es ist ein schwieriger Text zu lesen… Aber ich glaube daran, dass
    Traurigkeit nicht hauptsächlich negativ ist!
    Ich sehe Alex lächeln… Er ist lebendig… Es berührt mich sehr tief!
    Ich weiß, dass sein lächeln ehrlich ist… Denn er hat sich selbst
    erlaubt zu weinen, als es Zeit dafür war!!
    Ist es nicht dass, worum es bei „leben“ geht?

    Nachdem wir das Album gehört haben, habe ich Alex in meine Arme
    genommen… und ich habe geweint (Sagt Sef nichts davon… lol)
    Ich habe dich lieb mein Bruder!

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  • Marcel B.

    |

    Es stimmt, wenn man sich das Gedicht anhört klingt es als wenn Alex es nur liest. Und ich denke, dass Alex es immer wieder aufgenommen hat, bis es perfekt war, zeigt nur wie wichtig es für die Band ist, dass man wirklich fühlen kann worum es geht.
    Und dass ist, was mich schon vorher beeindruckt hat. Für alle 4 Gedichte wusste ich nicht worum es dabei geht, da sie in französisch sind und mein französisch nicht wirklich gut ist. Aber trotzdem, durch die Musik und durch die Art wie Alex spricht konnte ich mir vorstellen worum es bei dem Gedicht geht. Und jetzt mit der Übersetzung hilft es sogar noch mehr um das Bild zu vervollständigen. Und wenn ich an das Video zum Gedicht denke, dann ist das Bild vollkommen!

    Wenn ich mir die Übersetzung zum Gedicht durchlese erinnert es mich an Verlust und daran verzweifelt zu sein, noch die Freuden um mich herum sehend aber nicht in der Lage seiend sie zu leben. Ängste, Verzweiflung und Frustration fütternd anstatt loszulassen und zu leben.
    Etwas, was ich sehr lange gelebt habe und was auch heute noch schwer für mich ist es vollkommen zu leben. Ich erinnere mich daran, dass, als meine Freundin mit mir Schluss gemacht hat, ich zerbrochen bin und mich selbst in Verzweiflung verloren habe. Ich hatte immer den Wunsch in mir, dass „der Winter, welcher in mir lebt, sich ein unbefangenes Feld nehmen und in der Natur von Karneval erblühen [möge].“
    Und da waren von Zeit zu Zeit Momente welche mir Hoffnung gaben, Momente des Lichtes, welche mich wieder Träumen ließen, und ich habe gedacht, dass ich meinen Weg heraus gefunden habe aber der Schmerz von allem, was in all den Jahren zuvor geschehen ist, war zu tief. Ich habe Ängsten erlaubt in mir zu erblühen und ich habe ihnen von Zeit zu Zeit erlaubt die Kontrolle zu übernehmen. Ich habe Schlösser aus Illusionen gebaut nur um nicht die Wahrheit, welche ich kannte, zu sehen, da ich wusste, dass sie mich wieder verletzen würde. Schlösser, welche dazu bestimmt waren zu zerbrechen. Und anstatt, dass alles besser wurde, wurde es schlimmer, wegen den Ängsten und den Illusionen. Ich glaube, dass diese Wunden der Vergangenheit noch da sind, da ich auch heute noch dazu tendiere mich selbst in meinen Gedanken und in Verzweiflung zu verlieren, besonders wenn alles ruhig ist und ich Zeit habe um nachzudenken. Ich erlaube immer noch Ängsten in meinem Herzen zu erblühen und ich erlaube ihnen auch noch die Kontrolle zu übernehmen. Und immer noch baue ich Schlösser aus Illusionen, welche dazu bestimmt sind zu zerbrechen…
    Und selbst obwohl ich immer über diese Dinge sprechen möchte möchte ich zur selben Zeit nicht darüber sprechen, denn ich kenne die Antworten und ich weiß, dass ich nicht mögen würde, was die andere Person mir sagen würde, da ich weiß, dass es die Wahrheit sein würde und es würde bedeuten, dass diese süßen und perfekt aussehenden Illusionen zerstört werden.
    Ich möchte aus all dem flüchten und einfach nur glücklich sein und mein Leben noch mehr genießen aber ich weiß einfach nicht wie…
    In den letzten Monaten habe ich viel über mich selbst gelernt und ich habe mich sehr entwickelt aber zur selben Zeit weiß ich, dass ich immer noch viel zu lernen habe. Und vielleicht werde ich eines Tages Frieden in mir finden und in der Lage sein diese Wunden der Vergangenheit loszulassen um vollkommen und frei zu leben.
    Eine Sache weiß ich sicher, ich werde nie aufhören daran zu glauben und darauf zu hoffen und dass ist etwas, was mir geholfen hat in all diesen Jahren zu überleben. Und vielleicht ist dies auch der erste Schritt in Richtung innerlicher Frieden.

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