From A Spark To A Song –
À Ces Matins Sans Âme…

4. „À Ces Matins Sans Âme… “

„Als ich mir zum ersten Mal die Idee vorstellte „Vague Souvenir“ leben zu geben, konnte ich mir nicht vorstellen, was für ein persönliches und intimes Album es werden würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ehrlich enthüllt ich mich selbst anbieten würde, noch, wie emotional echt und unbefangen jedes Wort sein würde oder wie viel einer echten Geschichte, welche jeden Tropfen eines Klangs angetrieben hat, rücksichtslos verkörpert werden würde. Irgendwie denke ich, dass meine tiefe Unbefangenheit mir erlaubt hat das zu entfalten, was für so lange Zeit tief in mir gebunden war. So sehr wie ich wusste, dass wenn ich nur eine kleine Idee von der echten gefühlsbedingten Bedeutung eines so ungebändigten und verbrauchten Projektes gehabt hätte, hätte ich wahrscheinlich sein erblühendes Geflüster zu einem langen, reumütigen, selbst verzichtenden Wesen, um jemals Begnadigung zu finden, gezähmt. Ich hätte ohne Zweifel seinen Klang gemildert, indem ich das helle Licht, von dem, was dringend unter der Helligkeit meines Wunsches kompromisslos „zu sein“ enthüllt werden musste, gedimmt hätte. Ich hätte die die lebendigen Farben von den geheimen Gefühlen, welche ich so lange verleugnet habe, getönt. Ich hätte es eher verurteilt solch ein reines Album zu erschaffen als es zu verkörpern.

Deswegen war meine einzige Vorstellung für Vague Souvenir die Echtheit der wahren Verkörperung der Worte und die Aufrichtigkeit, mit welcher ich sie ernsthaft verwirklichen würde, zu teilen. Ich war nicht so besorgt über irgendeine wertende öffentliche Überprüfung, da meine Vorstellung von „Vague Souvenir“ völlig entblößt von irgendwelchen erfolgreichen Zielen und irgendwelchem kommerziellen Anspruch war. Diese angenommene Anerkennung leitete mich zu der Entfaltung von dem, was schließlich den einzigartigen Charakter des Wesens, des Album, definieren würde und zu dem, was darin erblühen würde, was so viel mehr als Worte und Klänge ist, alles ausgehend von der stammelnden Verwundbarkeit, welche darin ausgedrückt wird, was wir als „À Ces Matins Sans Âme“ kennen.“

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Ich konnte nicht vermuten, dass „Vague Souvenir“ so bedeutend über die fatalistischen Vorstellung von Leben, Tod und allem dazwischen hinausgehen würde. Worte wurden auf die unerwartetste aller möglichen Weisen gebeichtet. Vergebung erblühte in dem selben Maßstab, wie das bekennende Wesen der Worte, welche ich instinktiv erschuf. Während ich Vergebung durch die vermeintliche, kniende Akzeptanz der wahren Natur dieser Worte betrachtete, bemerkte ich, dass Erlösung sich durch die Anerkennung, meines selbst missbrauchten Eigentum dieser selben Worte, anbietet…. dass Gnade konsumiert werden kann, indem man akzeptiert diese Worte gehen zu lassen… dass innerer Frieden rein durch die Kollektivierung dieser Worte, welche einmal aufrichtig geteilt, die Fähigkeit haben zu befreien, verkehrt. Nein, ich konnte nicht vermuten, dass „Vague Souvenir“ so bedeutend über die fatalistischen Vorstellung von Leben, Tod und allem dazwischen, hinausgehen würde…. ein Album, welches somit wesentlich für das Wesen von Herz und Seele wurde…

Herz und Seele, aus welchen der Funken von Leben entstand, welcher das gebar, was der Eckstein, das Unverzichtbare, wenn nicht wesentliche, werden würde; das Wesen von „Vague Souvenir“. Worte, welche nicht wirklich Gedichte sind… Klänge, welche nicht wirklich Lieder sind… Schatten, welche nicht vollkommen Licht noch Dunkelheit sind… Schicksale, welche nicht vollkommen Hoffnung noch Verzweiflung sind… Anfänge, welche nicht eindeutig Geburt noch Tod sind… eine Reise. Eine unverwechselbare Reise gebildet aus Worten, welche mit hunderten von Düften, tausenden von unsichtbaren Bildern, einen Bissen von schmackhaften Worten, einigen klanglichen Arten von geflüsterten Gebeten und Millionen von selbst abgelehnten herzlichen Liebkosungen, gefüllt sind, alle unerwarteterweise enthüllt in Worten, welche sich selbst auf die reinste aller Weisen anboten… eine bescheidene Spende von Verwundbarkeit, welche als persönliches und intimes, gefühlvolles Murmeln entsteht, heiligen Schmuck, welchen ich der Menge nicht preisgeben wollte. Aber irgendwie wurden diese unausgesprochenen Worte, welche ich benutzte um heimlich zu gestalten, durch solch einen inneren Frieden definiert, dass ich mich gezwungen fühlte ihre einzigartigen entworfenen Stücke von Ehrlichkeit zu teilen… naja, zumindest mit meinen Bandmitgliedern… oder so dachte ich.

Diese Worte kamen früh an diesem Morgen. Über das Lied „Old Noisy Friend“, welches ich in den letzten Jahren betrachtete, nachdenkend, gesegnet auf eine Art, welche ich nicht erklären konnte… Ich habe einfach den Moment widergespiegelt und lies die Gefühle definieren, was ich fühlte, dass ich es dringend schreiben muss. Der Strom war echt und die Worte aufrichtig… Ich habe das Gedicht beendet und es in dem selben Zug noch einmal durchgelesen. Ich habe nichts hinzugefügt und ließ es unversehrt. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich daraus machen soll. Ich war von den Worten fasziniert und wie sie zu Leben kamen. Ich habe es an Stephanie geschickt, welche Worte für ein kommendes Gedichtbuch, welches im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll, sammelt, denkend, dass es abgelegt oder irgendetwas anderes wird, aber sie hat mir gleich zurück geschrieben, fast sofort als ich ihr das Gedicht geschickt habe, sich fragend, ob eines der Worte für das Album aufgenommen werden soll. Ich war mir nicht sicher. Ich wollte „Vague Souvenir“ nicht in eine Art von künstlerischem „alles hinein“ Größenwahn verwandeln. Es musste echt sein. Die Worte waren echt und aufrichtig, dass wusste ich sicher, ich schätze viel mehr, als ich ursprünglich dachte. Aber trotzdem, so echt und aufrichtig wie sie waren, ich wusste nicht, was ich denken soll, was ich aus diesen Worten machen soll. Bis ich ein paar Tage später „À La Fênetre“ geschrieben habe. Dann wusste ich es. Zumindest wusste ich genug um die Bedeutung solcher Worte zu kennen; ich würde dieses Mal nicht in der Lage sein mich zu verstecken. Worte würden veröffentlicht werden und Intimität würde geteilt werden. Ich war irgendwie damit beschäftigt mich selbst ohne Filter zu enthüllen, aber der nächste Schritt war davor bestimmt zu werden…

Deswegen schickte ich als erstes „À Ces Matins Sans Âme“ zu Ben und Jeff, welche außerordentlich bewegt von der Intimität solcher Worte waren. Ich habe mich dazu entschieden in dieser selben Nacht es den anderen Mitglieder der Band laut vorzulesen, daran glaubend, dass wenn diese Worte so echt und aufrichtig waren, ich in der Lage sein würde ihr Wesen ohne Künstlichkeit zu verkörpern, so sehr, wie ich glaubte, dass jedes Wort gemeinsam so klingen würde… Ich habe es nervös vorgelesen… einmal. Ich wurde gefragt es ein zweites Mal vorzulesen…wieder… und wieder… und wieder. Ich erinnere mich nicht daran, wie oft ich es vorgelesen habe aber ich erinnere mich daran, wie unglaublich lebendig diese Worte wurden, da ich sie immer und immer wieder vorlas, uns dahin leitend, dass wir eines der wahrhaftigsten Gespräche, welche wir jemals zusammen hatten, hatten, über unsere Vergangenheit sprechend, wie schmerzlich und glückselig sie für jeden von uns war. Wir haben über die Liebe gesprochen, welche wir füreinander haben. Einer dieser bedeutungsvollen Momente auf welche man unleugbar das bauen kann, was danach kommt. Und so sehr, wie wir nicht wussten, wie bedeutungsvoll dieser Moment zu dieser Zeit war, wussten wir alle, dass die Gemeinschaft von „À Ces Matins Sans Âme“ ein grundlegender erster Schritt in Richtung der Verkörperung von „Vague Souvenir“ und hilfreich in dem entfaltenden Maßstab, durch welchen wir sein definierendes Wesen entdecken würden, sei. Es war davor der Anfang davon zu sein, worauf wir uns als das „entstehende Bewusstsein“ beziehen…

Kommentare (2)

  • Max [YFE Deutschland]

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    Es ist wirklich berührend zu sehen, wie das Gedicht geboren wurde! Aber sogar noch berührender zu sehen, wie du dir selbst erlaubt hast zu leben, während du mit den anderen Bandmitgliedern geteilt hast!
    Ich glaube fest daran, dass nur die Wahrheit uns befreien kann… Selbst wenn es nichts daran ändert, was wir in uns fühlen… Aber wenn diese Wahrheit einmal geteilt wurde, sind wir nicht allein um die Last auf unseren Schultern zu tragen!
    Und wenn wir sagen, dass du mutig bist so zu teilen, naja dann muss ich zugeben, dass die anderen Bandmitglieder wirklich mutig sind diese Last mit dir zu tragen! So sehr, wie du bereit bist ihre zu tragen, wenn sie bereit dazu sind mit dir zu teilen… So sehr, wie du bereit bist meine zu tragen… Denn du konntest sehen, dass, wie du es im französischen Bla Bla Bla gesagt hast, „hinter der Person, welche andere verletzt, jemand ist, welcher auch verletzt ist“
    Die größte Schönheit, welche wir zusammen haben ist nicht unser Erfolg… Es ist die Erfahrung, welche uns dorthin leitet!
    Ich habe dich lieb! Max

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  • Marcel B.

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    Als ich mir Vague Souvenir zum ersten Mal angehört habe hatte ich auch keine Vorstellung davon, was für einen großen Einfluss es auf mich haben würde. Ich wusste, dass dieses Album etwas wirklich besonderes ist und man kann das Herz und die Seele darin spüren, es ist echt und ehrlich!! Aber ich habe nie wirklich einen Weg gefunden um jedes Lied für mich selbst zu definieren, außer Old Noisy Friend.
    Besonders mit den französischen Gedichten war es schwieriger, da ich wusste, dass sie sehr tiefgründig und berührend sind und man kann es durch die Melodie fühlen, aber mein Französisch ist zu schlecht um sie zu verstehen.
    Seit die Blogs veröffentlicht wurden entdecke ich die Bedeutung von jedem Lied für mich selbst und ich definiere sie mit meinen eigenen Gefühlen und Erinnerungen. Und als ich die Übersetzung von „À Ces Matins Sans Âme“ zum ersten Mal gelesen habe, habe ich besser verstanden, worum es darin geht und jetzt kann ich mich auch darauf beziehen.
    Ich denke, dass es wirklich etwas besonderes ist, dass auf Vague Souvenir 4 Gedichte sind. Es ist auf eine Art unerwartet aber sie geben dem Album einen weiteren Schub von Ehrlichkeit. Ohne sie wäre es nicht das selbe, da sie ein wichtiger Teil des Wesens des Album sind!!
    Ich bin wirklich froh, dass du dich dazu entschieden hast Vague Souvenir zum Leben zu erwecken denn es ist ein echter Schatz und ich habe noch nie ein anderes Album gehört, welches mich auf so viele Arten berührt und welches mich dazu brachte mich mir selbst zu stellen.

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