Wenn man sein muss…

In dieser Woche stellen wir euch das Lied „Firstborn“ vor, der zweite Durchgang auf dieser besonderen Reise namens Vague Souvenir. Am Set des Bla Bla Bla: Die Live Show vom 3. Juni gespielt, musste das Lied uns noch durch verschiedene andere Orte reisen lassen, da die Reise nur begann. Dieser Blog bezweckt nicht, euch irgendwelche Erklärungen zu geben, wie „Firstborn“ sein sollte, sondern er soll einfache einige der verschiedenen persönlichen Ansichten über dieses Lied geben… Ein Lied kann nie vollkommen definiert werden… Man kann vielleicht die Worte, die Noten, die Melodie prüfen und analysieren aber Gefühle sind nicht an irgendeine logische Erklärung gebunden… In diesem Blog zeige ich euch, wie verändernd dieses Lied für mich war…

– Stephanie

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Wenn man sein muss…


Es hat mich immer beeindruckt… Wie 6 Mitglieder einer Band zusammen kommen können, alle mit verschiedenen Verständnissen für ein Lied, aber wenn sie spielen klebt jede Note mit der anderen zusammen, als wenn sie gleich wären. Sie haben verschiedene Instrumente… Verschiedene Arten zu spielen… Verschiedene Arten sich selbst auszudrücken… Verschiedene Arten zu sein… Sie sind verschieden. Einfach verschieden. Und wir alle sind so. Ich habe gelernt, dass wir uns nicht dafür schämen müssen. Wir sind alle verschieden. Wir alle haben verschiedene Glauben. Verschiedene Sprachen. Verschiedene Geschmäcker. Wir erleben verschiedene Dinge. Sie erreichen uns auf verschiedene Arten. Und wir drücken sie auf verschiedene Arten aus…

Aber irgendwie, sind wir auch alle gleich, da wir alle geliebt werden wollen, wir alle wollen dazu gehören, wir alle wollen uns friedlich fühlen, wir alle wollen Stolz auf uns sein…Und das mag ich an diesem Lied… Wenn man sich die Zeit nimmt den Liedtext zu lesen, kann man einen ehrlichen Wunsch fühlen, einen Wunsch nach diesen Worten zu leben um diesen Frieden zu finden, nach welchem wir alle suchen.

Wir alle müssen Entscheidungen treffen. Einige grundlegende. Einige unbedeutende. Egal wofür sie sind, wir können sie nicht vermeiden. Sie kommen zu uns zurück. Wir sind vom Schicksal bestimmt Entscheidungen zu treffen. Und darum geht es bei diesem Lied für mich. Entscheidungen zu treffen. Und zu wissen warum. Sobald man es weiß, nimmt die Ansicht, welche man hat, wenn man diese Entscheidungen trifft, einen komplett anderen Verlauf… Die Entscheidungen sind nicht mehr oder weniger schwieriger, nur, man weiß, warum man sie trifft. Obwohl wir vielleicht nie das Ergebnis von ihnen im vollen Umfang verstehen, müssen diese Entscheidungen von ganzem Herzen getroffen werden. Man muss bereit sein alles zu geben, was man hat. Kein Kompromiss. Aber die Entscheidung zu treffen alles zu geben was man hat, braucht einigen Mut. Nur um nach vorne zu schauen… ohne die Angst zu haben etwas zu verlieren, von dem man vielleicht glaubt, dass man es hat. Dass ist, wo echte Freiheit wirklich gefunden werden kann… Wenn man mit seinen Flügeln weit ausgestreckt fliegen kann ohne die Angst, niemals wieder „nach Hause“ zu kommen… Zuhause ist, wo auch immer unser Herz ist, solange man echt zu diesem Herz ist.

Und das haben mir die Menschen, welche ich um mich habe, unzählige Male gezeigt auf mehr Arten, als ich mir jemals vorstellen könnte. Die Freiheit in dem, wer man ist, einfach… Seinen Weg zu wählen, weil man daran glaubt. Das Beste daraus zu machen. Und es aus vollem Herzen zu machen. Selbst wenn man stolpert, man wird immer das kleine Licht an seinen Füßen, was einen dahin leitet, wo man hingehen muss, finden. Selbst wenn man fällt, man wird immer diese Hand finden, welche nach einem langt um einem zurück auf die Füße zu helfen.

Wenn man sein muss… Sei wer auch immer du wirklich sein willst. Aus vollem Herzen.

Daran lässt mich das Lied „Firstborn“ denken… Zumindest bis jetzt… Wie wunderbar es ist zu sein wer auch immer wir sein wollen, zu „sein“, einfach… Ich werde mich immer an die Zeit erinnern, als Alex zurück an das Set des Bla Bla Bla : Die Live Show, gleich nach dem Auftritt des Liedes, kam… Es war ein sehr besonderer, emotionaler Moment… Obwohl der Auftritt mich tief berührte und mich auf viel mehr Arten bewegte als ich jetzt wissen kann, aber zu sehen, wie Alex in Tränen ausbricht während er darüber spricht, was dieses Lied für ihn bedeutet, traf mich vollkommen unvorbereitet… Ein Moment, welcher echt, wirklich, war, in welchem Alex sich einfach erlaubte die Dinge zu leben wie sie waren… zu „sein“…

– Stephanie

Kommentare (8)

  • Anke

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    Ja ich sehe das so ähnlich wie ihr. Jeder Mensch ist verschieden. Aber alle wollen doch im innersten nur das eine. Liebe, Glück, Zufriedenheit.

    Aber in der heutigen Zeit danach zu leben ist schwer. Vorallem wenn man häufig enttäuscht wurde. Man verschliesst sich vor Neuem hadert mit sich selbst und rennt somit Schritt für Schritt ins Unglück. Viele Menschen denken heutzutage nur noch an sich selbst. Für einige scheint nur Geld wichtig zu sein. Aber man kann Menschen viel mehr schenken als nur materielle Dinge. Nur wir alle können dies ändern. Wir müssen lernen fair und tolerant zu sein!! Nur so kann jeder den Traum von Freiheit, Liebe und Glückseeligkeit leben.

    Und genau dieses fühle ich bei den Liedern von YFE.
    Musik verbindet die Menschen, macht sie zu Freunden.
    Musik hat die Kraft zu heilen. Ich sehe es an mir. Ohne Musik wäre ich nicht da wo ich jetzt bin.

    Ich hatte es noch nie leicht in meinem Leben, häufig kämpfe ich mit meinen Gefühlen und Musik ist da das einzige was hilft.

    Lächle! Lebe und denke nicht an morgen!

    Ich hoffe ich bin nicht zu sehr vom Thema abgekommen 🙂

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    • Stephanie

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      Wow Anke! Vielen Dank, dass du dich öffnest und das mit uns teilst!!! Zu weit vom Thema abkommen? Niemals! Du bist genau richtig… Da dass ist, wie Musik dich fühlen lassen hat und was sie dich leben lässt, wie sie dich unterstützt… Ich stimme dem, was du sagst, voll zu. Es ist auf eine Art schwer in dieser Welt zu leben, in welcher jeder ein Materialist wurde, in der Menschen nur an sich selbst denken und in welcher das, was am wichtigsten scheint, der finanzielle Wohlstand ist…
      Ich glaube auch daran, dass wir diese Veränderung,welche wir sein wollen, werden können! Ich habe in meinem Leben gesehen, wie mächtig Musik sein kann, durch die Leben meiner Freunde, welche hier mit YFE arbeiten und mit euch allen, welche ich durch YFE kennen lernen konnte… Materielle Dinge werden einen am Ende nur leer fühlend zurücklassen… Denn tief in einem ist es nicht das, nachdem man sucht!
      Weißt du, als ich angefangen habe mit Your Favorite Enemies zu arbeiten, waren meine Eltern sehr dagegen; ich habe die Universität dafür verlassen und es war in ihren Augen kein „echter“ Job. Es war für viele Menschen, überall um mich herum, so. Aber ich habe mich dafür entschieden meinen Weg zu gehen. Jetzt, obwohl Menschen um mich herum nicht immer die Entscheidung, welche ich vor 7 Jahren getroffen habe, verstehen können, können sie nicht verleugnen, dass ich glücklich bin… Und das war das wichtigste für mich; einen Ort zu finden, welchen ich mein eigen nennen konnte, an dem ich glücklich sein konnte!

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      • Ankd

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        Danke Stephanie für deine Antwort. Es freut mich nicht die einzige zu sein die so denkt.

        Ich verstehe dich voll und ganz. Es ist nicht einfach Entscheidungen zu treffen, die den Mitmenschen nicht gefallen. Oder den Familienangehörigen.

        Bei mir lief es sehr ähnlich. Ich beendete meine Schule ind Ausbildung. Danach lernte ich meinen Mann kennen und alles was ich von da an wollte war Mutter zu werden. Ich wurde Mutter und musste mit Vorurteilen kämpfen weil ich so jung war. Aber es ist mein Weg zur Glückseeligkeit.

        Heute habe ich 4 Kinder und auch dafür werde ich verurteilt. Den die gängige Meinung ist. Soviele kinder in der heutigen Zeit? Nein das geht doch nicht. Aber meine Kinder sind mein Leben und ich weiss das alles richtig ist. Nur das zählt 🙂

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        • Stephanie

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          Vielen Dank, Anke… Du kannst stolz auf dich sein…
          Geh deinen Weg weiter, halte deinen Kopf weiterhin oben…
          Du bist wunderbar und wirklich inspirierend!!!
          Ich bin stolz auf dich!!!!

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  • Marcel B.

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    Ja es stimmt wir alle sind verschieden und trotzdem gleich, da wir alle das selbe Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und Freiheit haben. Und ich denke, der Fakt, dass die Bandmitglieder unterschiedlich sind und jeder das Lied unterschiedlich lebt, dass dadurch jeder einen Teil von sich zu dem Lied hinzufügt und dadurch etwas entsteht, was echt und besonders ist.
    Auch beim hören des Liedes erfährt jeder etwas anderes, da wie du schon sagst es von den Gefühlen abhängt, dass ist das schöne an echter Musik.

    Ich wusste, dass wir wirklich frei sein können, wenn wir einfach nur so sind, wie wir sein wollen. Aber es ist etwas, was unglaublich schwer zu leben ist, da man nicht immer von anderen akzeptiert wird und somit Ängste und Zweifel anfangen in unserem Herzen zu erblühen. Und ich denke, dass wenn man irgendwann in den Zustand kommt, dass man es nicht mehr probieren möchte man selbst zu sein, weil es leichter ist sich so zu sein, wie andere einen wollen und „akzeptiert“ zu werden als das Risiko einzugehen und man selbst zu sein, egal was andere denken könnten, man dann auf eine Art vergisst wie man Freiheit erlangt. Auf eine Art stirbt man innerlich, da man zwar danach strebt frei zu sein aber den falschen Weg geht und dadurch nur noch unglücklicher wird.

    Ich war lange Zeit gefangen in diesem Zustand aber seit kurzem fange ich an mehr und mehr zu sein wie ich sein will, egal was andere denken, denn ich weiß, dass ich von den Leuten, welche mich wirklich Lieben akzeptiert werde wie ich bin.
    Dein Blog hat mich daran erinnert, was es heißt „zu sein“ und frei zu sein… Los lassen von allen Ängsten und einfach leben…. Leben, so wie man leben möchte.

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    • Stephanie

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      Vielen Dank, dass du das mit uns teilst Marcel und dass du dich auf diese Art öffnest!!!! Da sind so viele Dinge welche uns runter bringen und obwohl anders sein – nein nicht anders sein, einfach ich selbst sein – etwas ist, was ich jetzt schätze, habe ich es weiterhin bevorzugt so zu sein wie jeder andere… Das „Mädchen von nebenan“, dass, welches man nie bemerken würde, selbst in einem offenem Raum. So werdend, wie andere Menschen mich haben wollten, nie irgendetwas sagend. Du sagst vielleicht, dass ich immer noch nicht viel spreche, aber zumindest, wenn ich jetzt spreche, sage ich, was ich sagen will, nicht dass, von dem ich denke, dass andere Menschen wollen, dass ich es sage. Denn ich bin an einen Punkt gekommen, an welchem ich selbst nicht mehr an mich glauben konnte. An dem ich nicht mehr unechter werden konnte um die Tatsache zu verstecken, dass ich unecht war… Es war schwer aber ich war wirklich glücklich, dass ich Menschen um mich habe, welche mich ermutigen… Und ich fand heraus, wer ich bin und ich entdecke es auch heute noch!

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  • Max [YFE Deutschland]

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    Das stimmt… Wir sind alle verschiedenen und aus irgendwelchen Gründen, ist es manchmal sehr schwer zu enthüllen wer wir sind oder einfach zu sagen, was wir denken…
    Ich mag es in dem Lied, wenn er sagt „Wenn du sprechen musst, sprich wie ein verurteilter Mensch“
    Es lässt mich nachdenken… Wenn ich sterben würde… Was würde ich gern sagen… Ich würde mich nicht darum kümmern irgendwem zu gefallen… Ich würde nur ehrlich sein wollen…
    Als wenn ich nichts zu Beweisen haben… oder nicht zu verlieren…
    Aber tatsächlich… was haben wir wirklich zu verlieren?
    Es wäre mehr die Illusion der Kontrolle, welche ich verlieren würde, da egal was ich sage… Es verändert nicht, wer ich bin… Noch verändert es, was ich nicht mag! Ich denke ich würde nach Vergebung fragen…
    Aber dass, was ich als „verurteilter Mensch“ zu sagen haben… Ich brauch nicht damit warten es zu sagen!

    Max

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    • Stephanie

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      Hi Max!
      Danke dass du teilst, was dieses Lied für dich bedeutet und auch, was dich daran am meisten trifft… Ich muss zugeben, dass dieser Teil des Liedtextes auch einer meiner Favoriten ist! Wie auch immer, meine Ansicht darüber ist anders wie deine, trotzdem irgendwie gleich…
      Ein verurteilter Mann darf seine letzten Worte sprechen, deswegen muss er sie bedeutungsvoll machen. Auf eine Art ist es das, wodurch sich die Menschen an einen erinnern werden…
      Ich sehe es so, dass wir jedes Wort, welches wir sagen, es Wert sein lassen sollten unser „berühmtes letztes Wort“ zu sein… Es sollte bedeutungsvoll und echt genug sein. Worte sind mächtig, auf ihre eigene Art, sie haben die Kraft von Leben und Tod über Menschen. Also müssen wir sie vorsichtig auswählen. Jedes Wort so sagen, als wenn es unser letztes wäre. So wie wir einfach jeden Moment leben müssen, als wenn er es Wert wäre dafür zu sterben…

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